Schöne Bescherung

Die Insel weihnachtsfeiert sich ausdauernd dem Heiligen Abend und dem allerletzten großen Gästeansturm für dieses Jahr entgegen. Es blinkt und glitzert und flittert sich bei frühlingshaften Temperaturen etwas mühselig in Stimmung, und so regt man sich ein weiteres Mal gerne auf, dass es immer noch keinen großen vierwöchigen Weihnachtsmarkt – beispielsweise vor dem Rathaus in Westerland – gibt. Irgendwie peinlich sei das, ein Armutszeugnis, man müsse doch nur mal gucken, was Hamburg, was Dresden, was Flensburg so auf die Beine stellen, und sehr, sehr schade für die Einheimischen genauso wie für den Gast, der allerdings noch nicht wirklich in Sicht ist. Am liebsten wird das diskutiert auf dem Weihnachtsmarkt in List, in Kampen im Kaamp-Hüs oder im Budenrund der Kampener Unternehmer, bei der Keitumer Scheune an der Landschlachterei von Familie Andersen oder auf der legendären Adventsausstellung von Gärtnerei Harms, auf dem etwas geschrumpften Adventsmarkt bei Jörg Müller, im Archsumer Adventsstübchen, bei der großen Jöltiir im Muasem Hüs oder am Lagerfeuer vom Hörnumer Weihnachtsmarkt, auf dem Weihnachtsmarkt an der Realschule oder schußschwanger an der heißgeliebten Punschbude der Kleinen Teestube im Keitumer Westerhörn. Der Dezember könnte gern sechs Wochen haben, anders ist die Weihnachtstrefftournee doch gar nicht mehr zu schaffen, für den Sylter Endverbraucher. Und bestimmt fehlt jetzt noch einer in der ganzen Auflistung und wird sauer sein, dass er und seine Bude (Schützenverein? Friedrichstraße?) nicht erwähnt wurde und als Fazit bleibt nur: Reichts denn wirklich nicht? Ist viel denn nie genug? In diesem Sinne: schöne Weihnachten, ganz schlicht.

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