Linear betrachtet: Wunderschön!

RotSeezeichen

Endlich sind wir auch mal dran: Heute Nacht hats geschneit, das Thermometer sackte unter die inselmagische Null-Grad-Grenze, der Wind schlief ein, alle Wolken verschwanden. Ein wunderschöner Syltsonntag liegt vor uns, schnell raus. Das Gourmet-Festival ging gestern zu Ende mit einer furiosen Küchenparty im Stricker, viele Hotels haben bis Biike zu, noch mehr Geschäfte und Restaurants machen Betriebsferien, nicht wenige sind Richtung Sri Lanka unterwegs oder längst dort – das heißt in der Übersetzung: Die Insel gehört an solchen Ausnahmetagen im Januar exklusiv den wenigen Einheiheimischen und ihren Gästen, die noch hier (und schon wach) sind. Unberührte Flutsäume, skurriles Treibgut, eisummantelt, null Fußabdrücke, jungfräulicher Strandsand, abgesehen von ein paar Möwenspuren. In der Luft liegt das emsige Gequassel von Gänsen, die auf der Wattseite im Wasser nach undruchsichtigen Schemata geschäftig paddelnd ihre Kreise ziehen, ein Hund kläfft, träge schwappt das ablaufende Wasser an den Strand und zeichnet zurückweichend eigenwillige Eislinien in den Sand, so, wie der Schnee grafisch tätig wird vor scharfkantig klarem Horizont am Deich. Wagen rot, Herz weit, Kopf frei: definitiv ein Tag zum Dieinselwiederlieben.

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