Frischfischbuffet

Das ist kein Ostwind, das ist Oststurm und für die Insulaner möglicherweise das, was dem Bayern sein Föhn. Heuschnupfer röcheln, weil „der ganze Festlandsdreck“ herbeigeweht wird, Hunde werden kläffig, Köpfe schwer, Kinder nerven und nörgeln. Letztere, lauffähig und bis zum Alter von cirka 3 Jahren, hauen jetzt gerne ab am Strand, wenn man mal einen Moment nicht richtig hinschaut, und da kommt ein guter Rat der Rettungsschwimmer grade recht: Gören flüchten immer mit dem Wind, sagen sie, und das heißt bei Südost: Wasserkante absuchen und dabei Richtung Norden wandern. In der Regel kommen sie nicht weit, weil dieser Wind anstrengend ist. Also ab, zackzack, und hinterher.

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Immerhin beschert dieses böige Ungetüm der Insel seit Tagen klaren blauen Himmel und Temperaturen deutlich jenseits der nordseemagischen 20-Grad-Grenze, auch, wenn die Sonne merklich tiefer steht schon, leider, und der feuchte Sand am Strand morgens vom Herbst erzählt. Doch davor gibts noch ein Gourmet-Festival für die Möwen: Zu Tausenden rotteten sie sich in den vergangenen Tagen bei ablaufendem Wasser zusammen und lauerten auf riesige Schwärme von kleinen Heringen, die zwischen den Sandbänken gefangen ein wahres Hochsommerbuffet in den sogenannten Leien, den warmen Flachwasserfurchen, anrichteten. Viel war da von „Hitchcock“ de Rede, unten am Flutsaum, grusel, grusel, „Die Vögel“, weißt Du noch? Na, klar. Aber ein faszinierendes Fotomotiv bot das Frischfischbuffet allemal.

 

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