Neu: List jetzt mit Strand
Direkt am Hafen, schneeweiß, feinsandig: List hat seit einigen Tagen einen neuen Strand und täglich wird er größer, wirft sogar eine prächtige Düne auf wie eine dicke weiße Falte. Rund ums MUEZ zu bewundern, schön vom Hafen aus zu sehen, praktischerweise direkt vor der Haustür eines jungen, noch relativ neuen Hotels, dem irgendwie von Anfang an der zum Namen passende „Vorgarten“ gefehlt hat. Zudecken tut der Neustrand netterweise das, was nicht wirklich attraktiv war und sich dem Touristenblick störend in die Quere gestellt haben mag, wenn er am AWI vorbeischweifte Richtung Horizont und Ellenbogen: unansehnliche Uferbefestigung, Strippen hier, auch mal Kabel da, Betonplattenreste, Betonbuhnenüberbleibsel, Rohre, Altmetall.
Angelegt wird der Blenderstrand, dessen Farbe besticht und (noch) leuchtet wie man sich sowas in der Karibik vorstellt, von den Sandvospülern, tätig im Auftrag des Landes Schleswig-Holstein („Hier investiert Europa in ländliche Gebiete“), „endvertreten“ durch den Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein. Die Dünen, die heranwachsen, sind, so sagt der Sandvorspülermann vor Ort, „ein Depot für die anstehende Erhöhung des Möwenbergdeichs“, und der Strand, nun ja, der sei „Ausgleichsfläche, so die Dealerei, die man ja kennt, nimmst Du hier was weg, kommt das was hin.“ Da fragt man sich doch, wer da wohl wo genau was genau weggenommen hat und warum nun grade hier was wieder hinkommt und wie Europa so rechnet?
Bewerbe mich hiermit. Tät‘ auch ne Ausgleichsfläche nehmen, ehrlich, wohne zentral in Westerland, Haupteinfallstraße, da gibts auch viel Beton zuzudecken, würde dem Gast bestimmt sicher Freude machen, Düne muss auch nicht sein. Werd‘ Morgen mal nachhaken in Kiel, was da so geht.
Da kann ich absolut zustimmen! Die Küsten auf Sylt sind nur mit den Küsten auf tropischen Inseln zu vergleichen, wobei Sylt seinen eigenen, salzigen Flair versprüht. Als ich das letzte mal auf Sylt war, bin ich jeden Abend am Strand spazieren gegangen und habe die Wellen beobachtet. Der Vermieter meiner Unterkunft -hier- hat mir sogar ein paar besondere Plätze verraten, die menschenleer waren.