Inselverkehrtsstudio
Nichts ist mehr, wie es war, in diesen Tagen im Sylter und vor allem Westerländer Verkehrswesen. Diverse Baustellen potenzieren sich zu einem Dschungel, der Nerven und spontanes Reaktionsvermögen der Reisenden wie Insulaner herausfordert. Fangen wir verhältnismässig klein an: Die Bahn, hämmer, säg, dröhn, klapper, saniert einen Bahnsteig, jawoll, für den Syltshuttle plus, der wiederum indirekt ein Kind der zusätzlichen Trassenvergabe an den amerikanischen Anbieter RDC Deutschland, also des nicht mehr ganz so neuen, aber bisher noch nicht wirklich aktiven „Autozug Sylt“ ist.
Letzterer legt nun anscheinend kommenden Dienstag tatsächlich los, wenn auch mit einem vorerst reduzierten Angebot, was seit heute zu endlosen Probe-Stehrumchen für die erstaunlich zahlreichen warnbewesteten und auffällig freundlichen wie jovialen Mitarbeiter am Terminal beim sky-Markt führt. Ganz außen an den Fahrspuren wird – hier genauso wie da in Niebüll – abgefertigt, Fahrkarten werden händisch verkauft, die Insel ist gespannt, wie nun nach dem schier endlosen Vorspiel der tatsächliche Verkehr aussehen und sich anfühlen wird. Außerdem – können Sie noch folgen, sind Sie noch mit uns unterwegs? – hat sich die wandernde Baustelle rund um den Westerländer Bahnhof, die allerdings nicht direkt mit dem Autozug sondern mit der Sanierung der L 24 zusammenhängt, weiter auf den Weg gemacht: Nun ist der Bahnweg Richtung Bahnhof von Norden aus gesehen an der großen Kreuzung bei Rossmann zu Ende und damit Sackgasse.
Von Osten kommend gehts im Zuge der Sperrung gar nicht mehr direkt zum Bahnhof, Richtung Osten von Süden kommend dafür schon noch. Der Kurzzeitparkplatz dort ist übrigens ab sofort auch keiner mehr, da darf nur noch ein- und ausgestiegen werden, die Anfahrt zum Autozug läuft dagegen weiter wie während der Saison gewohnt und für das Dorf an Spitzentagen etwas strapaziös durch Tinnum „hintenrum“. Noch nicht genug? Ok. Einer geht noch: Außerdem gibts noch ein paar Gleis- und Bahnübergangsarbeiten im Bereich des Bahnhof Westerland, sodass am kommenden Wochenende am 16. Oktober keine Kunden beim Syltshuttle auf dem Flachwagen transportiert werden können, allerdings nur von der Insel runter, rauf gehts noch. Wer trotzdem weg will, mit seinem Hänger oder Laster, der muss bitte auf die Fähre ausweichen. Außerdem kanns dieser Tage noch sein, dass mal ein Kran oder Bagger an der Keitumer Landstraße für Einspurigkeit sorgt, weil dort ebenfalls diverse Baustellen, privat wie gewerblich, eine davon direkt am Bahnhof, aktiv sind. Das wars dann fürs Erste auch mit dem Sylter Verkehrtsfunk. Da hilft nur: mit Humor (ist ja nicht für immer) oder gleich das Fahrrad (macht fit) beziehungsweise den Bus (kennt sich wirklich aus mit allen aktuellen Schlichen) nehmen, wenn man irgendwas von/in Westerland will.