Hurrikan-Ausläufer Gonzalo kündigte sich schon tagelang vorher an und sorgte für Unfrieden an Sylter Tischen. Morgen, vielleicht übermorgen, auf jeden Fall aber am Mittwoch, eventuell schon Dienstag, müsse man leider nach Dänemark, kündigten diverse insulare Surfer an und wurden immer nervöser. Dass da was kommen würde war klar, dass sich das eventuell nach großem Druck in ablandigen Wind kehren und damit Sensationswellen bescheren würde im dänischen Klitmøller , also Alter, leidersorry, Morgen ist nix mit arbeiten und ein zwei, Tage danach vielleicht auch noch nicht und wann wir wiederkommen – keine Ahnung, ich bin dann mal weg. So können Sylter Urlaubsanträge schon mal aussehen, unter widrigen Windlagen.

Na, gut, lassen wir sie fahren. Die Arbeits- und Liebes- und Lebensgewohnheiten der hiesigen Surfer sind ein anderes, abendfüllendes Thema. Der erste heftigere Herbststurm des Jahres jedenfalls bescherte der Insel Wasserstände von gut 1,50 über NN, was schon ganz ordentlich ist und die Insel mit Sorgenfalten auf der Stirn erst gen West und dann nach Hörnum blicken ließ. Wieder hats die Odde heftig gebeutelt und was das frische Spülsanddepot sowie die große Umzugsaktion der Tetrapoden aus- und abgehalten oder angerichtet haben, werden erst die nächsten Tage genauer zeigen.

Zum Glück nicht gerettet wurde übrigens obiger Surfer, der offenbar kein frei bekam für Klitmøller und sich unter großer Beachtung von zahlreichen erregten Sehleuten (Polizei? Rettungskreuzer? Hilfe?! Neinnein, keine Sorge, der weiß, was er tut, allerdings bitte nicht nachmachen!) erfolgreich durch die Gischt kämpfte, um anschließend allen Dänemarkreisenden eine lange Nase zu zeigen und die ruppige Welle voll auszukosten. Freund mit Tele bei „Hütten Hans“ auf der Treppe deponiert, für Zeugenfotos gesorgt, Riesenspaß gehabt. Genauso wie ganz offensichtlich jener Hund unten im Bild, der ein erfahrener Schwimmer sein muss und sich ebenfalls mehrfach und beherzt Gonzalo an den Hals warf. Der wiederum entpuppte sich dann in der Abendbilanz zum Glück eher als Hurrikänchen.