Es ist der letzte Samstag vor der Sylter Bürgermeisterwahl, es ist mal wieder Markt. Selbiger hats nicht leicht, gerät mehr und mehr ins Hintertreffen im Schatten der immer zahlreicheren, immer tolleren (wir liiiieben Lebensmittel!) und immer größeren Supermärkte, sehr zum Leidwesen der Händler, die von der Insel kommen oder mühevoll vom nahen Festland aus anreisen…
Wunderschön, einzigartig und manchmal etwas überstrapaziert: Hier kann sich die Insel zeigen, wie sie wirklich ist. Endlich.
From ungeschönt
Politische Wasserspiele
Schluchz, wein, brüll, tob: Nun haben sie den Stöpsel gezogen am Außenbecken der Sylter Welle. Zugegeben, es war marode und verlor 24 Stunden täglich Unmengen von Litern Seewasser, verschlang beim Wasseraufheizen viel Energie, es passte nicht mehr in die Zeit und Neues würde besser werden, hieß es, aber – haben wir das nicht alles…
Bürger! Meister!
Ach Bürger, ach Sylt, du hast es nicht leicht, mit deinen Aufgaben. Akut gilt es, endlich das Kandidatenfeld für die Bürgermeisterwahl der Gemeinde Sylt, die immerhin Westerland, Tinnum, Keitum, Rantum, Munkmarsch, Archsum und Morsum, also das große, weite Herz der Insel umfasst, im kommenden Dezember zusammenzustoppeln, und das gestaltet sich problematisch. Hyperaktive Fremde, heimkehrwillige Exinsulaner, zusammengeklaubte Kompromissopfer: Ein relativ deprimierendes kontur- und belangloses Zufallsgemenge präsentierte sich bisher der irritierten Öffentlichkeit. Als Ausnahme erwähnt werden muss, aber das nur nebenbei, F.A.S.-Autorin Bettina Weiguny (http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/balance-akt/sylt-ich-kandidiere-13070150.html), deren Bewerbung immerhin einen gewissen Unterhaltungswert hatte. Was man von Gabriele Paulis erstem öffentlichen Insel-Auftritt nicht behaupten…
Stauen für Fortgeschrittene
Es schüttet, die Hochsaison hat ihren Zenit überschritten, die Abreisewelle sich zu neuer Höchstform aufgeschwungen. Ein bisschen Verspätung hier, eine zickende Weiche dort, kollektive Abwanderung nebst Massenimpuls zum „In-die-Stadt-fahren“ wegen Schlechtwetter: Das schafft ganz neue Kreationen im Westerländer Staugebahren. Hier gleich die vier wichtigsten Trends auf einen Blick: Wenn nichts mehr geht, einfach mal aussteigen…
Nächstenhiebe
Der Nächste, bitte. Wieviele insgesamt? Sieben? Ok, geht los. Zwei Kieler, Fett oder Schmalz, drei Kornspitz, zwei Mal Ellenbogen, und einmal vom Sozialdarwinismus, bitte. Wer ist jetzt dran? Ich. Ich. Ich. Erster. Hier. Wenn die saisonale Brötchenschlange anschwillt und garstig wird, muss zu drastischen Mitteln gegriffen werden. Nummer ziehen, warten bis selbige auf dem Display…
Godhaab, habs gut
Heute ist der Tag, an dem Godhaab von uns ging. So oft dran vorbeigelaufen, so oft ins Fenster geguckt von der Veranda, die von Sommerfrische erzählte und irgendwie wie früher aussah. Nett gedeckte Tische. Nicht viele, nichts Aufgeregtes, sehr ordentlich, sehr aufgeräumt, schlicht. Sauber, im allerbesten Snne. Vor dem roten unspektakulären Klinker im Sommer…
After Xaver
Das hier ist nicht etwa Schnee, sondern immer noch sehr offensichtlich das, was Orkantief Xaver Keitum antat. Am Kirchenweg, dort, wo der Übergang zum Wanderweg am Watt nur knapp über dem Meeresspiegel liegt, brachen die aufgepeitschten Wassermassen des nachts fast durch den schützenden Wall bei Uhrmachermeister Hoeg und ließen sich nur vom vehementen Nonstop-Einsatz der…
Ein echtes Bedürfnis, sehr ästhetisch
Wenn die touristischen Services der Insel eine Mission vordringlich betreiben, so ist es in den vergangenen Jahren zunehmend die der Sicherstellung der Strandversorgung. Komischerweise gehört dazu vor allem die Entsorgung menschlicher Exkremente, was ein bisschen absurd klingt, aber doch wieder Sinn macht, wenn man das Wort Strandversorgung so interpretiert, dass präventiv möglichst viele Bedürfnisse des…
Individualismus
Der Sommer ist so gut wie durch, die fünfte Jahreszeit hat begonnen. Es ist Surfcup, was eigentlich eine meteoroligsche und keine sportliche Aussage ist. Bis auf wenige Ausnahmestunden dominieren Flaute, wolkenfreier Himmel, drittklassige Festzelte und -Stände, deutscher Schunkelschlager, Knoblauchpulver in Fischgerichten, Rudelreisende beiderlei Geschlechts, die vor allem auf Vermischung ihrer Gruppierungen lauern, Prosezzo sowie…
Hochsaisonale Nachtbilanz
Es ist Hochsaison, es geht rund. Aus den ersten heißen Nächten nehmen wir folgende Erkenntnisse mit: Der Mensch glüht bei Schönwetter ausschließlich open air vor, gern in spontan gruppierten Strandkorbburgen und nach ausdauerndem Bierkistentransport. Der Mensch hat einen neuen Standard definiert für portable Musikgeräte. Der Mensch rennt beim Vorglühen gern hin und her, klettert auf…
Neu: List jetzt mit Strand
Direkt am Hafen, schneeweiß, feinsandig: List hat seit einigen Tagen einen neuen Strand und täglich wird er größer, wirft sogar eine prächtige Düne auf wie eine dicke weiße Falte. Rund ums MUEZ zu bewundern, schön vom Hafen aus zu sehen, praktischerweise direkt vor der Haustür eines jungen, noch relativ neuen Hotels, dem irgendwie von Anfang…
Most superlativ Veranstaltung’s
Ach ja. Nun gehts wieder los. Irgendwelche internationalen, weltmeistersten, dollsten, herausragendsten, higlightesten Wassersportwettbewerbe beginnen, die ersten dieser Saison. Wie immer werden sie vor allem beherrscht von Fisch, von Waffeln, von Würsten, von Bieren, Wein und noch strengeren und längeren Kurkartenkontrollen an den Übergängen, teilweise bis nach 20 Uhr. Es ist angeblich ein „Hype“ in…